Die Dekarbonisierung des Immobiliensektors ist keine ferne Vision, sondern regulatorische Realität. Der Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) zeigt, wie sich Portfolios messbar mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang bringen lassen. Lernen Sie das Instrument kennen, das Klimarisiken sichtbar macht, Stranded Assets verhindert und den Weg zur Netto-Null bis 2050 aufzeigt.

„1,5 Grad sind auch eine Immobilie“
Das Pariser Klimaabkommen verpflichtet uns, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Was wie ein globales Ziel klingt, trifft Immobilienbesitzer und Investoren direkt: Gebäude müssen ihren CO₂-Fußabdruck drastisch senken – und zwar jetzt. Wer nicht handelt, riskiert Stranded Assets und massive Wertverluste. Doch wie gelingt die Umstellung von Bestandsportfolios auf Netto-Null bis 2050? Die Antwort liefert ein wissenschaftlich fundiertes Instrument: der Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM).
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist CRREM eigentlich?
- Warum CRREM jetzt für Investoren entscheidend wird
- Wie funktioniert ein CRREM-Pfad konkret?
- Embodied Carbon: Der oft vergessene Faktor
- Chancen statt Pflicht: CRREM als Werttreiber
- So unterstützt Grünkern Asset Management Sie auf dem Weg
- Fazit
Was ist CRREM eigentlich?
„Vom Forschungstool zum Branchenstandard: CRREM zeigt, wie Dekarbonisierung konkret funktioniert.“
CRREM ist ein von der EU gefördertes Forschungsprojekt, das Dekarbonisierungspfade für Immobilien entwickelt. Im Zentrum stehen wissenschaftlich abgeleitete Emissionsbudgets pro Quadratmeter, differenziert nach Nutzungstyp (Wohnen, Büro, Logistik etc.) und Region.
Das Besondere: CRREM kombiniert wissenschaftliche Klimamodelle mit einem praxisnahen Tool. Eigentümer und Asset Manager können so prüfen, ob ein Gebäude noch „Paris-kompatibel“ ist, oder ob es im roten Bereich liegt. Immobilien, die über den zulässigen Emissionswerten liegen, gelten als Stranded Assets.
Die Methode wird weltweit anerkannt und ist eng verzahnt mit Initiativen wie der Science Based Targets Initiative (SBTi). Gemeinsam haben beide Organisationen 1,5°C-Pfade für den Gebäudesektor entwickelt, die bis zur Netto-Null 2050 führen.
CRREM übersetzt Klimawissenschaft in Managementpraxis – und macht Paris-Ziele für Immobilien messbar.
Warum CRREM jetzt für Investoren entscheidend wird
„CRREM ist der neue Mindeststandard für glaubwürdige ESG-Strategien.“
Regulatorische Rahmenbedingungen wie EU-Taxonomie, SFDR und CSRD fordern von Investoren und Unternehmen detaillierte Nachweise zur Dekarbonisierung. Ein ESG-Label allein reicht nicht mehr, sondern konkrete Pfade und Reduktionsstrategien sind Pflicht.
CRREM liefert dafür den Standard:
- Paris-Kompatibilität nachweisen
- Dekarbonisierungspfad pro Gebäude dokumentieren
- Risiken frühzeitig erkennen und Investitionen steuern
Auch Finanzierer fordern zunehmend CRREM-Daten: Banken knüpfen Kreditvergaben an die Vorlage von Emissionspfaden. Damit entwickelt sich CRREM vom freiwilligen Analyse-Tool zum Mindeststandard im Asset Management.
Wer CRREM nutzt, erfüllt nicht nur Regulatorik – er stärkt Vertrauen bei Investoren und Kapitalgebern.
Wie funktioniert ein CRREM-Pfad konkret?
„Ein Pfad, der zeigt, wo Sie stehen – und wohin Sie müssen.“
Ein Beispiel: Ein Bürogebäude verbraucht 150 kWh/m²a Endenergie. Laut CRREM dürfte es 2025 nur noch 110 kWh/m²a benötigen, 2030 sogar weniger als 80. Wird dieser Wert überschritten, droht Stranding-Risiko.
Das Modell berücksichtigt dabei Faktoren wie:
- Energieverbrauch (Strom, Wärme)
- Strommix & Emissionsfaktoren
- Gebäudetyp & Klimazone
Das Ergebnis ist ein Ampelsystem, das sofort zeigt: Wo stehen wir? Wo müssen wir hin? Und welche Investitionen sind nötig?
Eine frühe Auswertung im Rahmen des DGNB-Immobilienbeirats verdeutlichte schon 2019 die Dimension: Ohne gezielte Sanierungen würden über 60 % der europäischen Gewerbeimmobilien bereits ab 2030 ihre zulässigen Emissionsgrenzen überschreiten – mit entsprechend hohem Stranded-Asset-Risiko.

Wichtig: In der neuen CRREM-Version wurden die Pfade verschärft, weil der Immobiliensektor bislang mehr emittiert hat als vorgesehen. Das bedeutet: Die Spielräume werden kleiner – die Geschwindigkeit der Transformation muss steigen.
CRREM liefert ein Frühwarnsystem gegen Wertverluste – je früher die Analyse, desto größer der Handlungsspielraum.
Embodied Carbon: Der oft vergessene Faktor
„Nicht nur der Betrieb, auch der Bau entscheidet über den CO₂-Fußabdruck.“
Während lange Zeit nur Betriebsemissionen im Fokus standen, rückt nun auch der Embodied Carbon in den Vordergrund, also Emissionen aus Materialien und Bauprozessen. Studien zeigen, dass bei Sanierungen der CO₂-Fußabdruck der Baumaterialien einen erheblichen Teil der Gesamtemissionen ausmacht.
CRREM und Partner wie EPRA und UNEP FI empfehlen daher eine Lebenszyklusbetrachtung: Nur wer sowohl Betriebs- als auch Bau-Emissionen einbezieht, erreicht eine echte Netto-Null-Bilanz bis 2050.
Nachhaltige Gebäude entstehen über ihren gesamten Lebenszyklus – vom Material bis zum Betrieb.
Chancen statt Pflicht: CRREM als Werttreiber
„Dekarbonisierung steigert nicht nur Verantwortung, sondern auch den Immobilienwert.“
Viele Investoren sehen Nachhaltigkeit noch als Kostenfaktor. Doch die Praxis zeigt: CRREM bietet auch Chancen:
- Wertsteigerung durch klimafeste Gebäude
- Attraktivität für Kapitalgeber & Mieter
- Langfristige Planungssicherheit
Im Zusammenspiel mit DGNB-Zertifizierungen und der EU-Taxonomie verbindet CRREM strategische ESG-Ziele mit operativer Umsetzung. Damit wird es zum Brückenschlag zwischen Regulierung und Rendite.
Nachhaltigkeit rechnet sich – CRREM macht sichtbar, wie Klimaschutz zu Wertzuwachs führt.
So unterstützt Grünkern Asset Management Sie auf dem Weg
„Grünkern begleitet Sie von der Analyse bis zur Umsetzung – auf dem Weg zur Klimaneutralität.“
Als Partner für nachhaltiges Asset Management begleiten wir Sie bei der Transformation:
- ESG-Strategieberatung im Einklang mit EU-Taxonomie und CSRD
- Performance-Analysen & Reporting entlang des CRREM-Standards
- Gebäudezertifizierungen mit DGNB, um Klimaschutz und Werterhalt zu verbinden
Wir sind überzeugt davon: Wer heute planvoll investiert, schafft Werte, die morgen Bestand haben.
Ausblick: Von der Theorie in die Governance
Ein Net-Zero Commitment reicht nicht aus, entscheidend ist die Umsetzung. Das jüngste CRREM-Whitepaper zu Green Governance zeigt, dass Immobilienunternehmen robuste Steuerungsmechanismen brauchen, um Klimarisiken glaubwürdig zu managen.
Künftig werden wir hier im Blog vertiefen, wie Governance-Strukturen aussehen können, die CRREM-Ziele wirklich in die Praxis übersetzen und wie Investoren Greenwashing-Risiken vermeiden.
Wer CRREM in die Unternehmensstrategie integriert, erreicht nicht nur Ziele – er gestaltet Zukunft.
Fazit: Klimaneutralität hat einen Plan, und der heißt CRREM
Klimaneutralität ist kein Label, sondern ein Pfad. Der Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) liefert die Route, wie Immobilien bis 2050 Paris-kompatibel werden.
Wer CRREM ignoriert, riskiert Stranded Assets. Wer es konsequent nutzt, gewinnt Planungssicherheit, steigert Werte und leistet einen wirksamen Beitrag zur 1,5°C-Zukunft.
Werden Sie Teil der Lösung und finden Sie jetzt heraus, wie Sie mit einer genauen ESG Analyse entlang des CRREM-Standards, ihr Immobilienportfolio optimieren können.
Autor: GrünKern Redaktionsteam
Veröffentlicht am: 26. September 2025 | Zuletzt aktualisiert am: 13. Oktober 2025


