Die DGNB-Zertifizierung ist heute einer der wichtigsten Nachweise für Nachhaltigkeit im Bauwesen. Sie folgt einem klar strukturierten Prozess, der Bauherren, Investoren und Projektentwicklern Orientierung und Sicherheit gibt. Wer die Schritte kennt und frühzeitig einbindet, schafft nicht nur einen glaubwürdigen Qualitätsbeweis, sondern steigert auch den langfristigen Immobilienwert.

Die Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden steigt – von Mietern, Käufern, Investoren und Banken gleichermaßen. Zertifikate wie das der DGNB dienen als unabhängiger Beleg, dass Gebäude ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig geplant, gebaut und betrieben werden. Doch wie funktioniert der Weg zum Zertifikat genau? Der DGNB-Prozess besteht aus fünf zentralen Schritten, die Transparenz und Struktur schaffen – von der Auswahl des Experten bis zur finalen Vergabe der Plakette.

Inhaltsverzeichnis:
- Schritt 1: Den richtigen Experten finden
- Schritt 2: Erstgespräch & Pre-Check
- Schritt 3: Projektanmeldung
- Schritt 4: Projektanmeldung
- Schritt 5: Durchlaufen des Zertifizierungsprozesses
- Mehr als ein bürokratischer Prozess
- Fazit
Schritt 1: Den richtigen Experten finden
Am Anfang steht die Auswahl eines passenden DGNB-Zertifizierungsexperten. Über die DGNB-Expertensuche können Auftraggebende gezielt nach den folgenden Rollen suchen:
- DGNB-Auditoren: zuständig für Neubauten und Sanierungen (Gebäude & Quartiere)
- DGNB ESG-Manageren: spezialisiert auf Gebäude im Betrieb
- DGNB Consultants: dürfen beraten, aber keine Zertifizierung allein begleiten
Viele Auditoren sind zudem auf bestimmte Nutzungsprofile spezialisiert (z. B. Bürogebäude, Wohnbau, Quartiere). Damit wird sichergestellt, dass die individuellen Anforderungen eines Projekts optimal berücksichtigt werden.
Schritt 2: Erstgespräch & Pre-Check
Im Erstgespräch werden die wichtigsten Eckpunkte geklärt:
- Welche Auszeichnungsstufe (Silber, Gold, Platin) wird angestrebt?
- Wird zunächst ein Vorzertifikat beantragt oder direkt das Endzertifikat?
- In welcher Planungs- oder Bauphase befindet sich das Projekt?
Darauf folgt der Pre-Check: Der Zertifizierungsexperte prüft, ob das Projekt grundsätzlich zertifizierbar ist, und gibt eine erste Einschätzung zum erwartbaren Ergebnis. Typischerweise werden hier auch Abstimmungstermine mit Projektbeteiligten durchgeführt. Der Bericht aus dem Pre-Check ist eine wertvolle Grundlage, um Nachhaltigkeitsziele frühzeitig in die Planung zu integrieren.
Schritt 3: Projektanmeldung
Nun wird das Projekt offiziell in der DGNB-Systemsoftware angemeldet. Dafür sind u. a. folgende Angaben notwendig:
- Bruttogrundfläche
- Name und Rolle der Auftraggebenden
- Projektverantwortliche und ggf. gesetzliche Vertreter
Die Anmeldung kann grundsätzlich von jeder registrierten Person erfolgen, nicht zwingend vom Auditor selbst. Wichtig ist die Abgrenzung: Projektanmeldung ≠ Projekteinreichung. Erst mit der späteren Einreichung und der Nachweisführung durch den Auditor wird das Projekt tatsächlich auf Zertifizierung geprüft.
Schritt 4: Projektanmeldung
Damit der Zertifizierungsprozess rechtsverbindlich wird, sind zwei Verträge erforderlich:
- Vertrag mit dem DGNB-Zertifizierungsexperten – regelt Leistungen, Aufgaben und Honorar. Dazu gehört die Zusammenstellung der Nachweise, die Projektkoordination und ggf. Beratung bei Planungs- und Bauprozessen.
- Zertifizierungsvertrag mit der DGNB GmbH – legt Abläufe, Mitwirkungspflichten und Gebühren fest.
Die Trennung dieser beiden Verträge ist bewusst gewählt: Sie stellt die Unabhängigkeit des Zertifizierungsexperten sicher und sorgt für maximale Transparenz.
Schritt 5: Durchlaufen des Zertifizierungsprozesses
Je nach Vereinbarung beginnt das Projekt mit einem Vorzertifikat oder direkt mit dem Hauptzertifikat. Der Auditor begleitet das Projekt durch folgende Phasen:
- Sammlung und Einreichung aller Nachweise in der DGNB-Systemsoftware
- Prüfung der Plausibilität durch die DGNB-Zertifizierungsstelle
- ggf. On-Site Audits und Nachreichung fehlender Dokumente
- Konformitätsprüfung und finale Bewertung
Am Ende steht die Auszeichnung mit dem DGNB-Zertifikat in Bronze, Silber, Gold oder Platin. Besonders innovative Projekte können zusätzliche Labels wie DGNB Diamant (Architekturqualität) oder DGNB Klimapositiv (nachweislich klimaneutrale Betriebsbilanzen) erhalten.
Mehr als ein bürokratischer Prozess
„Nachhaltigkeit braucht Struktur – der DGNB-Prozess macht Qualität messbar und Ergebnisse vergleichbar.“
Der DGNB-Prozess ist kein Selbstzweck: Er stellt sicher, dass Kriterien wie Energieeffizienz, Lebenszykluskosten, Ressourcenschonung, Nutzerkomfort und Standortqualität in einem ganzheitlichen Ansatz bewertet werden. Damit werden nicht nur regulatorische Anforderungen (z. B. EU-Taxonomie, QNG/BEG) erfüllt, sondern auch Wertstabilität und Marktattraktivität gesteigert.
Das untenstehende Schaubild macht den Ablauf sichtbar: Auditoren begleiten den Bauprozess, übernehmen die Dokumentation und reichen nach Fertigstellung alle Unterlagen zur Prüfung ein. Die DGNB prüft abschließend und vergibt das Zertifikat inklusive hochwertiger Plakette.
Der DGNB-Zertifizierungsprozess bewertet Gebäude ganzheitlich: von Energieeffizienz und Lebenszykluskosten über Ressourcenschonung und Komfort bis zur Standortqualität. Damit werden nicht nur regulatorische Anforderungen (EU-Taxonomie, QNG/BEG) erfüllt, sondern auch Wertstabilität, Finanzierungsvorteile und Marktakzeptanz gestärkt.
Fazit: Qualität mit System und Wirkung
Der DGNB-Zertifizierungsprozess ist ein transparenter, nachvollziehbarer und international anerkannter Weg, Nachhaltigkeit im Bauwesen sichtbar zu machen. Wer ihn frühzeitig in seine Planung integriert, profitiert von höherer Marktakzeptanz, geringeren Risiken und langfristiger Immobilienwertsteigerung.
Grünkern Asset Management begleitet Sie bei allen Schritten – von der Auswahl des Experten über den Pre-Check bis hin zur Fördermittelberatung und ESG-Integration. Damit wird aus dem Zertifizierungsprozess kein bürokratischer Hürdenlauf, sondern ein echter strategischer Vorteil für Marktwert und Nachhaltigkeit.
Bereit für Ihre DGNB-Zertifizierung?
Wir begleiten Sie durch alle Phasen, von der ersten Analyse über den Pre-Check bis zur erfolgreichen Auszeichnung.
Autor: GrünKern Redaktionsteam
Veröffentlicht am: 15. November 2025


